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Ganz oft wird bei einem Trauerfall die Frage gestellt, ob Kinder an einer Abschiednahme bzw. Trauerfeier teilnehmen sollen.

 

Achtsame und ehrliche Begleitung der Kinder

Wir Erwachsenen reagieren unsicher und hilflos; man möchte die Kinder auf der einen Seite vor Verlust und Trauer schützen, weiß aber gleichzeitig auch, dass Sterben und Tod zu unserem Lebenskreislauf dazugehören.

 

So ist es wichtig, Kinder immer ehrlich und altersgemäß über Todesfälle (auch über anstehende!) zu informieren.

Je offener und natürlicher die Eltern bzw. die Bezugspersonen mit dem Thema Tod umgehen, desto mehr tragen sie zu einem heilsamen, natürlichen Trauerprozess bei.

Ihre Fragen an uns sollten altersgerecht beantwortet werden; es gibt viele gute Bücher zu diesen Themen, welche Kinder in ihrem Wissensdrang und in ihrer natürlichen Neugier unterstützend begleiten.

Bei Interesse und als Anregung gebe ich Ihnen gerne meine „Trauerbox“, bestehend aus verschiedenen Kinderbüchern, mit nach Hause.

 

Aber auch das dürfen Eltern sagen: Dass auch sie auf manche Fragen keine Antworten finden!

 

Von Beginn an dabei? Lassen Sie Ihr Kind entscheiden

Nach meiner Erfahrung können Kinder ab einem gewissen Alter sehr wohl selbst für sich entscheiden: Manche sagen „Ja“, dass sie den Verstorbenen noch einmal im Sarg sehen und an seiner Trauerfeier teilnehmen möchten. Vielleicht wird dafür noch ein Abschiedsgeschenk gebastelt oder ein Bild gemalt, welches mit in den Sarg gegeben wird, oder es wird an der Trauerfeier in zentraler Position aufgestellt.

Aber auch ein „Nein“ des Kindes ist eine klare Haltung dazu und muss unbedingt respektiert werden!

 

Hilfsangebote für trauernde Kinder

Wenn man sich als Elternteil überfordert fühlt, weil man in seiner eigenen Trauer steckt, und es können dem Kind nicht andere nahestehende Personen beistehen, so scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (z. B. „Charly & Lotte“ – ein Hilfsangebot für trauernde Kinder, von der Trägerschaft des Hospizes Mittelhessen Wetzlar ins Leben gerufen).

Informieren Sie auf jeden Fall auch das nähere Umfeld des trauernden Kindes über den erlittenen Verlust (Kindergarten, Schule, Sport- oder Musikverein)!

 

 

 

Wenn Kinder sterben…

Es darf nicht sein; man möchte dieses Thema ausblenden, und doch passiert es: Ein Kind verstirbt!

Das Unfassbare ist zur Wirklichkeit geworden, und man wird gezwungen, damit zu leben…

 

- Tod eines Sternenkindes

Wenn ein Kind noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt verstirbt, so spricht man von einem „Sternenkind“. Die Eltern erlebten voller Freude das Werden im Mutterleib und treffen Vorbereitungen für die ersten Lebenstage, und plötzlich verstirbt das Kind oder gilt als nicht lebensfähig.

Gerade in dieser Situation ermutige ich Eltern und Familien, dass sie mit ihren persönlichen Wünschen zur Umsetzung der Trauerfeier beitragen.

Eine aktive Mitarbeit bzw. Mitgestaltung kann der erste Schritt zu einer gesunden Trauerbewältigung sein.

 

- Tod eines Klein-/Schulkindes

Ein Kind verstirbt aufgrund eines Unfalls oder einer lebensverkürzenden Krankheit im jungen Alter.

Hier trauern neben den betroffenen Eltern auch Geschwisterkinder, falls vorhanden, sowie die restlichen Verwandten und engsten Freunde der Familie.

Kindergartenfreunde bzw. Schulkollegen machen die schmerzliche Erfahrung, dass der Tod nicht unbedingt an ein hohes Alter geknüpft sein muss.

 

- Tod eines Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen

Ob durch Krankheit, Unfall oder Suizid: Beim Tod eines Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen wird das Umfeld der Trauernden noch einmal größer.

Neben den Eltern und Geschwistern, Oma, Opa, Patentante und -onkel besteht bereits ein eigenes Umfeld des Verstorbenen (Schule, Verein, Sport, Arbeitsplatz). – Werden diese bei den Trauergesprächen einbezogen, oder bleibt die Familie erster Ansprechpartner?

Hier benötigen alle Trauernden eine sensible Unterstützung.

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